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Evelyn Hamann Schauspieler/in

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* 06.08.1942 in Hamburg Deutschland

+ 29.10.2007 in Hamburg Deutschland

Todesursache: lymphoma cancer

Biografie

Bevor Evelyn Hamann an der Seite von Loriot ganz Fernsehdeutschland als spießiges und sexuell verklemmtes Fräulein zum Lachen brachte, hatte die am 6. August 1942 geborene Tochter des Konzertmeisters Bernhard Hamann in Hamburg eine klassische Schauspielausbildung absolviert. Nach ersten Nebenrollen am renommierten Thalia Theater in der Hansestadt bekam sie 1968 ihr erstes Engagement am Deutschen Theater in Göttingen. 1971 machte sie einen Abstecher nach Heidelberg, wo sie gemeinsam mit Jürgen Prochnow auf der Bühne stand. Nur zwei Jahre später zog es die gebürtige Hamburgerin jedoch wieder in den Norden. Bis zu ihrem Ausscheiden 1979 blieb sie dem Bremer Theater treu, wo sie große Rollen wie die Marthe Schwerdtlein in Goethes „Urfaust“ spielte. Die Rolle, mit der Evelyn Hamann vor über 30 Jahren schließlich deutschlandweit bekannt wurde, hätte sie eigentlich gar nicht bekommen dürfen. 1976 war Hamann am Bremer Theater engagiert und wurde bei Radio Bremen zu einem Vorsprechen eingeladen. Sie erfuhr, dass Loriot eine Sketch-Partnerin suchte, doch die Rollenbeschreibung sah eine kleine, rundliche, blonde Hausfrau vor. „Ich war damals groß, dünn und brünett“, erinnerte sich die Schauspielerin Jahre später. Doch das hielt Evelyn Hamann nicht ab. Mit blonder Perücke und einer gesunden Portion Selbstbewusstsein rückte sie Vicco von Bülow zu Leibe und ergatterte die Rolle. Der Rest ist Fernsehgeschichte. Von 1976 bis 1979 gab sie an Loriots Seite mal die penible Sekretärin, mal die von Vertretern bedrängte Hausfrau, die mit stoischem Gesichtsausdruck all das Chaos ertrug, das Vicco von Bülow beiden im Skript verordnet hatte. Mit ihrer Mimik und ihrem Spiel war Evelyn Hamann die perfekte Verkörperung komischer Ernsthaftigkeit gelungen. Es war die unerschütterliche Contenance, mit der sie auch noch das plumpeste Werben eines Vorgesetzten oder das Durcheinander der Familie Hoppenstedt ertrug, die sie so einzigartig und unterhaltsam machte. Wer immer die ARD-Serie „Loriot I–VI“ sah, dem fiel es schwer, nicht zu lachen. Erfolg als Professor Brinkmanns Haushälterin Über sich selbst soll Evelyn Hamann einmal gesagt haben: „Ich weiß, dass ich nie die jugendliche Liebhaberin spielen werde.“ Dennoch ließ sie sich nicht auf das Image der Ulknudel festlegen. In zahlreichen Theater- und Fernsehrollen stellte sie ihre klassische Ausbildung und ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Sie spielte in Serien wie „Das Traumschiff“ oder „Der Landarzt“ und sorgte als resolute Haushälterin Carla Michaelis von Professor Brinkmann im Publikumserfolg „Die Schwarzwaldklinik“ für Furore. In Krimiformaten wie „Tatort“ und „Der Alte“ bewies Hamann fern jeder Komik mit eindrucksvoller Präsenz, dass sie auch imstande war, gebrochene Frauengestalten zu verkörpern. In den letzten Jahren begeisterte sie ihr Publikum vor allem mit menschlichen Geschichten auf Augenhöhe. Ihre Serie „Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben“ erfreute sich großer Beliebtheit. In der ARD-Serie „Adelheid und ihre Mörder“ kombinierte Hamann schließlich das Krimigenre mit ihrer Rolle als übereifrige Sekretärin aus den Loriot-Sketchen. Als Protokollantin Adelheid löste sie regelmäßig verzwickte Fälle, an denen sich ihre Vorgesetzten bei der Polizei zuvor die Zähne ausgebissen hatten. Privates blieb stets außen vor Ihr Privatleben hatte Evelyn Hamann zeitlebens vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. Ihre Hartnäckigkeit, Interviews zu verweigern, war in Journalistenkreisen legendär. Selbst zu ihren runden Geburtstagen schwieg sie beharrlich über ihr Befinden und private Belange. Die Postadresse und die Telefonnummer der Schauspielerin wurden von ihrem Management gehütet wie Staatsgeheimnisse. Über Evelyn Hamann war bis zuletzt nur bekannt, dass sie eine Vorliebe für Wagner-Musik hatte und privat gern malte. Sie lebte zurückgezogen mit ihren Katzen im Hamburger Stadtteil Harvestehude. Dort ist die beliebte Schauspielerin in der Nacht zum Montag im Kreis ihre engsten Angehörigen verstorben. Ihr breites Lächeln und ihr wunderbar wandlungsfähiges Spiel bleiben den Zuschauern nur als TV-Konserve erhalten. Quelle: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/zum-tod-evelyn-hamanns_aid_137422.html

Auszeichnungen

Allgemeines

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